
Auf Wiedersehen Globalisierung – willkommen buying local?
Rufe nach De-Globalisierung, nationaler Abschottung und regionalen Lieferketten werden zunehmend lauter. Und zugegeben, die internationalen Rahmenbedingungen haben sich nicht erst seit Corona und dem Krieg in der Ukraine verschlechtert, insbesondere in und mit China.
Aber gerade wir als Unternehmer dürfen nicht ausschließlich die Risiken eines Auslandsengagements im Blick haben. Im Gegenteil, es hat uns immer ausgezeichnet, dass wir die daraus entstehenden Chancen erkennen und nutzen. Digitalisierung, Automatisierung und Innovationen eröffnen neue Möglichkeiten, die Diversifizierung von Einkauf, Verkauf und Produktion kostenverträglich und zukunftssicher auszugestalten. Und warum eigentlich müssen wir alle – scheinbar alternativlos – in China vertreten sein? Gibt es nicht auch noch andere attraktive Regionen in Asien? Vielleicht bieten auch Afrika oder – ganz exotisch – die Pfalz vergleichsweise interessante Möglichkeiten?
Zwei Punkte sind daher aus meiner Sicht ganz entscheidend: Zum einen wäre es verheerend, die Möglichkeiten der Globalisierung leichtfertig aus der Hand zu geben, gerade für die Pfalz. Dramatische Konsequenzen für Beschäftigung und Sozialstaat wären nur zwei der unvermeidlichen Folgen.
Zum anderen müssen wir offen für Veränderungen sein und die Globalisierung von morgen aktiv mitgestalten: Diversifizierung statt Ausschließlichkeit – aber auch statt vollständigem Reshoring –, Offenheit für Investitionen statt staatlichem Protektionismus sowie eine starke europäische Resilienz mit einem zukunftsfähigen Masterplan. Dies sind nur einige der Themen, die wir für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Globalisierung von morgen – und damit für die Grundfeste unseres Wohlstands – anpacken müssen.
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Albrecht Hornbach
Präsident der IHK Pfalz und Vorstandsvorsitzender der Hornbach Holding AG in Neustadt a.d.W. sowie Aufsichtsratsvorsitzender der HORNBACH-Baumarkt-AG, Bornheim.
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