Albrecht Hornbach Gespräch

„… den baue ich besser gleich selbst!“

von | 21.09.2023 | Arbeitswelten

Thomas Ramster hat schon immer gern die Dinge selbst in die Hand genommen. In seiner Pirmasenser Manufaktur entstehen seit 25 Jahren Holzbacköfen für den deutschen Markt und über ein Händlernetz auch für Kunden europaweit – der Sprung in die USA steht unmittelbar bevor.

Nicht weiter verwunderlich daher, dass ihn der Wunsch seiner Ehefrau Martina nach einem eigenen Flammkuchenofen schnurstracks in seine kleine Werkstatt führte. „Ich dachte mir, den baue ich besser gleich selbst“, erinnert er sich schmunzelnd. Die Tüftelei ließ ihn nicht los, und so entstand schon bald eine Nullserie, mit der er Freunde und Bekannte versorgte und die zum Kern der Serienproduktion einer Existenzgründung werden sollte.

„Selfmade“ war in den ersten Monaten auch der Vertrieb: Über selbst entworfene und gedruckte Flyer gewann der gebürtige Franke, der seit knapp 50 Jahren in der Pfalz lebt, seine ersten Kunden. Die freuten sich sehr darüber, dass Ramster darauf bestand, die Öfen persönlich auszuliefern und vor Ort anzubrennen. Mit dabei in seinem VW Bulli waren darüber hinaus Holz und Zutaten, um vor Ort Flammkuchen zu backen. Nicht ohne Kalkül bestand der Jungunternehmer darauf, dass seine Kunden dazu stets einige Freunde einluden – auf 25 Prozent schätzt er die daraus resultierende Neukundenrate.

Vor 25 Jahren gegründet, hat sich Thomas Ramster Holzbackofen + Grills zu einem florierenden Unternehmen mit 40 Mitarbeitenden und siebenstelligen Umsätzen entwickelt. Bald soll es sogar in Florida Ramster-Produkte zu kaufen geben. Die selbst entwickelten und gebauten Holzöfen gibt es vom Kleinstgerät bis zu Modellen, in denen „18 Spanferkel gleichzeitig gegrillt werden können“, wie der namensgebende Inhaber und Geschäftsführer berichtet. Auch individuelle Anfertigungen gehören zu seinem regelmäßigen Geschäft.

 
Alles fürs Backen, Grillen und Kochen draußen

Besonders stolz ist er auf seine universelle Produktreihe „Transformer Royal“, die sich nicht nur zum Backen von Flammkuchen, Pizza und Brot perfekt eignet, sondern schnell auch zum Grillen oder Smoken auf Holzfeuer und -kohle umfunktionieren lässt. Dafür können die kuppelförmig platzierten und höhenverstellbaren Schamottesteine im Inneren bei Bedarf sogar hochgeklappt werden. In den 1.000 Quadratmeter großen Ausstellungsräumen finden sich ferner allerlei Fremdprodukte bekannter Hersteller wie Weber und Napoleon. Dazu gibt’s das passende Zubehör wie Roste, Pfannen und Spieße, Soßen und Würzmischungen. Als gemeinsamen Nenner aller Backöfen und Grills sieht Ramster ihre hohe Qualität, dass sie gefühlt ewig halten und dabei schön anzusehen sind. Mittlerweile zählen auch Events zum Angebot. So finden in exklusiv gestalteten Räumen regelmäßig Brotback- und Räucherseminare inklusive Verköstigung statt, außerdem veranstaltet Ramster auf seinem Gelände kleine und große Betriebsfeste mit Team-Building-Charakter. Wer ihn von alldem erzählen hört, spürt sofort: Zu seiner Passion fürs Tüfteln ist längst auch die Begeisterung am Backen, Grillen und Kochen im Freien hinzugekommen. So ganz wird ihn das auch nie loslassen, wie er bekundet. Dennoch hat der 62-Jährige eine Nachfolgeregelung bereits auf den Weg gebracht – für sich und seine Frau, der ja alles zu verdanken ist und die sich außerdem vom ersten Tag an und bis heute um die Buchhaltung kümmert.

www.holzbackofen.de

Foto: ars publicandi

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Andreas Becker
Andreas Becker

Freier Wirtschafts-Journalist für IHK Interaktiv und das Wirtschaftsmagazin Pfalz.

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