Gründungs-Turbo Digitalisierung
Innovationen sind unumgänglich und existenzielle Bestandteile des digitalen Wandels.
Neue Produkte und Geschäftsmodelle für eine digitale Zukunft müssen möglichst schnell, günstig und profitabel auf den Markt. Zusammenarbeit ist häufig der Schlüssel zum funktionierenden digitalen Innovationsprozess. Er kann über Innovationsplattformen oder durch Netzwerke gefunden werden: Kleine und große Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen arbeiten hier zusammen. Ein Beispiel ist die Plattform #WirVsVirus, die im März 2020 innerhalb von zwei Tagen über 28.000 Menschen virtuell zusammenbrachte, die an rund 1.500 Ideen arbeiteten. Stand Mai 2021 gingen daraus 150 Projekte hervor, die erste Gründungen nach sich zogen: so wie die digitale Plattform LabHive, die bundesweit Diagnostiklabore vernetzt und bei Corona-Testungen unterstützt.
Intelligente Kleidung
Am Körper tragbare Computer, sogenannte Wearables, boomen. Dank intelligenter Sensoren können sie über den Hautkontakt bestimmte Körperfunktionen messen. Um das Spektrum an Innovationen aus der Verknüpfung von Textilien und Elektronik auszuschöpfen, hat die ITK Engineering GmbH in Rülzheim gemeinsam mit Bosch Research das Smart Textile Competence Center gegründet. Mögliche Neuentwicklungen reichen von Fitness-Shirts mit Motion-Tracking über Bürostühle mit Haltungskontrolle bis zu Bettwäsche mit Sleep-Tracking oder Mensch- Maschine-Interaktionen.
Diagnose erleichtern
Psychologische Testverfahren sind ein wichtiges Instrument zur Erfassung von psychischen Merkmalen eines Menschen. Mit der Gesundheitsplattform „test.box“ der insight. out GmbH, Kaiserslautern, wird der gesamte Prozess der testbasierten Diagnostik digital abgebildet. Auf der eHealth-Plattform test.box können Mediziner und Therapeuten psychologische Testverfahren durchführen und zu jeder Zeit darauf zugreifen. Die Tests werden auf der Plattform automatisch ausgewertet und visuell aufbereitet.
Erfolgreich ausgründen
CurATime hat es in die Endauswahl des Zukunftswettbewerbs des Bundesforschungsministeriums geschafft. Der Zusammenschluss aus dem Mainzer Forschungsinstitut für Translationale Onkologie (Tron), der Universitätsmedizin Mainz und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) aus Kaiserslautern arbeitet gemeinsam an Therapiemethoden gegen die Volkskrankheit Atherothrombose – eine Erkrankung der Blutgefäße, die zu Thrombose, Herzinfarkt oder Hirnschlag führen kann. Die drei Institute wollen für CurATime weitere Partner aus Wissenschaft, Biotech- und Pharmaindustrie gewinnen.
Frisch aus dem Chemovator
Unternehmertum im Unternehmen: Warum Ideen teuer einkaufen, wenn im eigenen Unternehmen ein großes Potenzial hochqualifizierter Beschäftigter vorhanden ist? So lautet die Idee hinter dem Chemovator der BASF, in dem kreative Köpfe aus der Belegschaft an neuen Lösungen tüfteln können. Mit der Boxlab Services GmbH, Ludwigshafen, feierte im April das erste Start-up seine Ausgründung aus dem Chemovator. Die Unternehmensgründer Mischa Feig und Lisa Raschke haben eine App entwickelt, mit deren Hilfe beschädigte Verpackungen und dazugehörige Etiketten in hochregulierten Branchen innerhalb von 24 Stunden ersetzt werden können. Mittlerweile umfasst das Leistungsangebot Komplettlösungen inklusive individueller Beratung rund um etikettierte Verpackungen, Etiketten und Packmittel. Schon heute zählen über 70 Lager in zehn Ländern zum Kundenkreis des jungen Ludwigshafener Unternehmens.

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Marion Raschka
Freie Wirtschafts-Journalistin für IHK Interaktiv und das Wirtschaftsmagazin Pfalz.
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