
Kontrovers: Sind Exportverbote eine Antwort auf die Marktlage? – PRO
Rohstoffknappheit: Können vorübergehende Exportverbote eine Antwort auf die aktuelle Marktlage sein?
Ja und nein. Im Holzbereich kann ein Exportverbot kurzfristig zur Entspannung beitragen, da wir selbst über Rohstoffe verfügen. Aber bei Stahl, Dämmstoffen und anderen, insbesondere am asiatischen Markt produzierten Ausgangsmaterialien stehen Deutschland und die Bauwirtschaft leider am Ende der Nahrungskette. Die Konjunktur in diesen Ländern ist nach Corona früher als bei uns wieder angesprungen. Deshalb werden die Materialien vor Ort in Anspruch genommen. Verknappung und steigende Preise sind damit nicht zu vermeiden.
Schwankungen in der Wertschöpfungskette lassen sich nicht ausschließen und gehören grundsätzlich dazu. Allerdings wird die Bauwirtschaft derzeit mit einer Verknappung und Preisspirale konfrontiert, wie es sie noch nicht gegeben hat. Um hier Abhilfe zu schaffen, wäre ein Wechsel in der Standortpolitik erforderlich. Dieser Zug ist aber für viele Rohstoffe schlicht und einfach schon seit vielen Jahren abgefahren. Das lässt sich mit einem Exportverbot nur sehr marginal korrigieren.
Vielleicht gibt uns die aktuelle Entwicklung aber zu denken und die Politik erkennt: Deutschland muss als Standort für die Industrie im Gesamtpaket attraktiv bleiben. Ein Exportverbot wäre deshalb zumindest ein Zeichen für mehr politisches Bewusstsein, dass ein Wirtschafts- und Industriestandort wie Deutschland inländische Produktionszentren benötigt.
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KONTROVERS: SIND EXPORTVERBOTE EINE ANTWORT AUF DIE MARKTLAGE? – CONTRA
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Können vorübergehende Exportverbote eine Antwort auf die aktuelle Marktlage sein?
Mehrere SPD-Wirtschaftsminister wie Anke Rehlinger (Saarland) und Wolfgang Tiefensee (Thürigen) haben bereits im Mai temporäre EU-Exportbeschränkungen für Holz und andere Rohstoffe gefordert, um die heimische Wirtschaft zu schützen. Andere wie der FDP-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (Nordrhein-Westfalen) und auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hielten das für kritisch. Und was meinen Sie?
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Thomas Weiler
Hauptgeschäftsführer Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz. Der gemeinsame Verband des Baugewerbes und der Bauindustrie vertritt rund 1.300 Mitgliedsbetriebe mit etwa 30.000 Beschäftigten.
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