
Nachhaltige Gewerbegebiete: Fit für die Zukunft (Teil 2)
Mobilität schon bei der Entwicklung mitdenken
Bei Gewerbegebieten sollte das Thema Mobilität daher immer schon bei der Entwicklung mitgedacht werden. In der Pfalz sind jedoch viele Gewerbegebiete, zum Beispiel in Speyer und in Kaiserslautern, vor allem in Randzeiten weiterhin nur mit dem Auto erreichbar. „Gerade für Mitarbeitende im Schichtdienst bleibt oft keine andere Wahl als das Auto“, sagt Markisch. „Daher müssen alternative Mobilitätskonzepte auf die Bedürfnisse in den jeweiligen Gewerbegebieten abgestimmt sein.“
In der Praxis kann dies über die Errichtung eines Mobilitätshubs funktionieren. Dabei können sowohl die klassischen Stellplätze als auch alternative Mobilitätsangebote zentral in einem Quartiers- Parkhaus angeboten werden. Auf diese Weise werden große Flächen eingespart, die wiederum dem Gewerbe zur Verfügung stehen. Wer bei der Planung von Gewerbegebieten Nachhaltigkeitskriterien bereits mitdenkt, kann sich anschließend von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifizieren lassen. Ein Gewerbegebiet kann unter verschiedenen Aspekten nachhaltig sein. Die DGNB bietet ein System an, mit dem sich Gewerbegebiete auf ihre Nachhaltigkeit zertifizieren lassen können und somit auch für innovative Unternehmen und junge Arbeitnehmer interessanter werden.
Zertifizierung nachhaltiger Industriestandorte
Bislang wurde die Zertifizierung schon bei mehr als 10.000 Projekten angewendet. Merkmale nachhaltiger Gewerbe- und Industriestandorte sind laut Matthias Schäpers von der DGNB, wenn diese einen Beitrag zum Klimaschutz durch Reduzierung der Klimagase über den gesamten Lebenszyklus leisten, Energie- und Stoffkreisläufe (Circular Economy) auf Standortebene etablieren, sich an den Klimawandel anpassen und die Biodiversität leisteten, Beschäftigten und Besuchern eine hohe Aufenthaltsqualität verschaffen und ein nachhaltiges Mobilitätsangebot bereitstellen. Wichtig ist bei der Entwicklung, dass alle Beteiligten von positiven Beispielen lernen. „Die Ideen sind da, die Umsetzungen vielerorts auch“, sagt Markisch. „Letzten Endes müssen wir das Rad nicht immer neu erfinden.“
Grafik: stock.adobe.com – AllahFoto
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Lesen Sie hier den ersten Teil über nachhaltige Gewerbegebiete:
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