
Nur als solidarische Gesellschaft haben wir eine Zukunft
Als Trendforscher beschäftigen wir uns mit Veränderungsprozessen in Wirtschaft und Gesellschaft. Veränderungen mit der größten Halbwertzeit bezeichnen wir als Megatrends. Hierzu gehören unter anderem die Alterung der Gesellschaft, die Digitalisierung oder die Energiewende. Zwei weitere Megatrends werden uns in den kommenden Jahren noch intensiver beschäftigen: der Klimawandel und das Phänomen der sozialen Ungleichheit.
Wir müssen (wieder) zu einer erwachsenen Gesellschaft werden und zu einem solidarischen Miteinander zurückfinden, wenn wir diese Herausforderungen bewältigen wollen.
Hier kommt der zweite hochrelevante Megatrend ins Spiel: der Klimawandel. In den kommenden rund zehn Jahren muss es uns gelingen, eine neue Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, die ohne weitere Kohlendioxidemissionen auskommt. Der Green New Deal der EU und Joe Bidens gigantischer 2-Billionen-US-Dollar-Infrastrukturplan arbeiten genau in diese Richtung. Vereinfacht gesagt müssen wir uns bis ins Jahr 2030 von Verbrennungsmotoren, Erdöl, Erdgas und Kohle verabschieden.
Forscher von „Rewiring America“ haben berechnet, dass dieser Wandel möglich ist und darüber hinaus ein gigantisches Konjunkturprogramm darstellt, das weltweit Millionen an neuen Arbeitsplätzen schafft. Diese neuen und hochwertigen Arbeitsplätze brauchen wir, um Menschen aus der sozialen Ungleichheit herauszuholen und ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben.
Das ist unsere sozial-ökologische Zukunftsagenda für die kommenden Jahre. Aber nur als solidarische Gesellschaft werden wir in der Lage sein, diesen Wandel zu bewältigen.
Grafik: stock.adobe.com – Quarta
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Dr. Eike Wenzel
Gründer und Leiter des Instituts für Trend- und Zukunftsforschung (itz) in Heidelberg und Mitglied des Nachhaltigkeitsrats der baden-württembergischen Landesregierung
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