
Rebellen kämpfen für Entschädigung
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Sie sind schon legendär und für viele Bahnkunden ein Gräuel: die Anzeigetafeln in Bahnhöfen, auf denen hinter fast jedem Zug eine Verspätung aufgelistet oder gar der Ausfall bekannt gegeben ist. Anschlusszüge werden verpasst, Zeit in fremden Bahnhöfen totgeschlagen. Hier entsteht neben Frust auch immenser wirtschaftlicher Schaden, denn viele Reisende sind beruflich unterwegs.
„Heute nehmen nur etwas weniger als ein Drittel der Kunden ihre Rechte in Anspruch“, weiß Wirtschaftsingenieur Andreas Ott, der heute den Titel „Chief Growth Rebel“ auf der Visitenkarte trägt. Je ein weiteres Drittel kenne seine Rechte gar nicht oder denke, der Entschädigungsprozess lohne sich nicht, führt er aus. Ott und Refundrebel-Gründer Stefan Nitz haben es sich zur Aufgabe gemacht, das zu ändern. Denn laut Bahn ist 2018 jeder vierte Fernzug zu spät gekommen. Das Unternehmen hat dafür zwar mit insgesamt 53,6 Millionen Euro entschädigt. Da ist jedoch mehr drin – für Privatpersonen, aber auch für Unternehmen.
Verschenktes Geld
Reichen Bahnfahrer ihre Entschädigungsforderungen nicht ein, verschenken sie bares Geld. Tun sie es, müssen sie mit einem Ressourcenaufwand rechnen, der vielen zu hoch ist. Auf der Website von Refundrebel hingegen müssen Kunden lediglich ihr Ticket hochladen, das Unternehmen kümmert sich dann um alles Weitere und überweist am Ende die Entschädigung auf das Kontoder Kunden – abzüglich einer Provision. Ob Kunden überhaupt entschädigungsberechtigt sind, können sie zuvor ebenfalls mit wenigen Klicks selbst prüfen. Ziel von Refundrebel ist es, dieses Angebot künftig auch europaweit anzubieten, die Rechte der Fahrgäste basieren schließlich auf der europäischen Verordnung (EU) 1371/2007. Andreas Ott und Stefan Nitz lassen ihre Kunden nicht im Regen stehen (v.l.n.r.). Geplant ist auch noch für dieses Jahr, dass Bahnkunden ihre Forderungen an Refundrebel übertragen und sofort einen Betrag überwiesen bekommen. Das „Factoring“ genannte Verfahren kennt man beispielsweise von der Autoreparatur im Versicherungsfall nach einem Unfall.
„Wir möchten künftig zudem noch stärker über Kundenrechte aufklären und Tipps rund ums Reisen mit der Bahn geben“, sagt Ott. Dazu möchten die Rebellen den Bereich Content Creation künftig ausbauen. Derzeit arbeiten sieben feste Mitarbeiter im Unternehmen, die von mehreren Externen unterstützt werden, darunter drei Softwareentwickler. Nitz, der selbst zehn Jahre in der IT-Branche tätig war, weiß, wie wichtig es ist, dass die technischen Prozesse für den Kunden einfach sind. Doch auch im Business-to- Business-Geschäft (B2B), das für Refundrebel eine zentrale Rolle spielt, sind IT-Prozesse das A und O. Denn auch immer mehr Unternehmen zeigen Interesse an dem Konzept – für sie bietet Refundrebel eigene Firmenportale, in denen Mitarbeiter selbst ihre Tickets hochladen können. Wer das noch etwas eleganter möchte, dem können die Rebellen eine Lösung in die firmeneigenen Travel-Management- Tools implementieren. „Hier können wir beispielsweise alle Dienstreisen der Mitarbeiter mit der Bahn einsehen und mit den Zugfahrdaten abgleichen“, sagt Nitz. Erkennt das System, dass ein Zug, den ein Mitarbeiter gebucht hat, entschädigungsrelevant verspätet oder ausgefallen ist, könne das Unternehmen aktiv informiert werden. Das Ganze geschehe natürlich datenschutzkonform.
Rückerstattung für gute Zwecke spenden
Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung oder Corporate Social Responsibility (CSR), also der freiwillige Beitrag eines Unternehmens zu einer nachhaltigen Entwicklung, ist ein Thema, das einem beim Thema Bahnentschädigungen nicht sofort in den Sinn kommt. Doch viele Unternehmen wünschen sich auf ihrem Portal bei Refundrebel eine Möglichkeit, den zurückerstatteten Betrag direkt zu spenden. Für Privatkunden soll das in Zukunft auch möglich sein, Nitz und Ott möchten zukünftig Empfänger wie z.B. die Bahnhofsmission anbieten.
Foto: refundrebel
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Alexander Kessler
IHK Pfalz
Redakteur für Print, Web und Social Media im Bereich Öffentlichkeitsarbeit der IHK Pfalz.
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