
Sanfter Neustart im Jubiläumsjahr
Mit Übernahme eines Fahrradgeschäfts aus Familientradition hat Martin Slosharek sein liebstes Hobby zum Beruf gemacht. Die langjährige Berufserfahrung aus dem Bankenumfeld kam ihm dabei äußerst gelegen
Rund ums Fahrrad gilt das RadHaus Koch aus Mutterstadt als feste Größe im Rhein-Pfalz-Kreis und das seit 100 Jahren. An der Spitze jedoch steht seit Januar 2023 mit dem gelernten Diplom-Betriebswirt Slosharek ein neuer Inhaber. Die Idee zur Übernahme kam ihm über den privaten Kontakt zum Enkel des Gründers. Dieser hatte das Familienunternehmen in dritter Generation 30 Jahre lang geführt und will seinem Nachfolger im Übergang bei Bedarf beratend zur Seite stehen – etwa bei fachspezifischen technischen Fragestellungen oder der sanften Überleitung von Kundenbeziehungen.
Slosharek kommt aus dem Bankenumfeld und bringt Führungserfahrung mit im Consulting und in der Beratung von Firmenkunden. Seine neue Wahlbranche ist ihm als ,Bikeaholic‘ bestens bekannt. Seit 35 Jahren ist er im Radrennsport aktiv, mittlerweile auch als A-Trainer im Radrennsport, E-Bike-Instruktor und Trail Scout. Seine Kinder saßen ebenso früh im Sattel. So war Tochter Anne bereits mehrfache Deutsche Meisterin im Bahnsprint und ist Mitglied im Nationalkader der Juniorinnen. Ihr Bruder Paul gehört sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn und im Cyclocross zu den besten Nachwuchsfahrern aus Rheinland-Pfalz.
Beratung & Service
„Im RadHaus verbindet sich das Ladengeschäft mit hoher Beratungsqualität und professionellem Service“, begründet Slosharek seinen Kaufentscheid und betont den exzellenten Ruf des Unternehmens, der als fair verhandelter Goodwill zur Transaktion dazugehörte. Den Weg dorthin ebnete ihm die Erfahrung mit vergleichbaren Transaktionen, die er Bank-seitig begleitete. Bei der IHK Pfalz hat er juristische Einschätzungen eingeholt, aber auch Kontakte abgerufen etwa zu potenziellen Lieferanten und Dienstleistern im neuen Business.
Zum Angebot gehören neben Rennrädern, Mountainbikes, Touring- und Trekking-Rädern oder City- und Gravel-Bikes gerade auch E-Bikes. Zu deren Zielgruppen zählt der neue RadHaus-Chef beispielsweise Arbeitsplatz-Pendler, die aufs Rad umsteigen möchten, genauso wie Wiedereinsteiger, die nach jahrelanger Auszeit ihre Liebe zum Drahtesel neu entdeckt haben und es sich etwas einfacher machen möchten.
Slosharek freut sich darauf, „mit Produkten zum Anfassen zu arbeiten, die mit positiver Emotion verbunden sind“. Sein Credo: mit hoher Beratungskompetenz und Serviceorientierung stetig das Einkaufserlebnis seiner Kundschaft verbessern. „Wir verstehen unsere Produkte und nehmen uns die erforderliche Zeit, um für alle die jeweils passende individualisierte Lösung zu finden.“ Mehrwerte zu schaffen wie etwa einen Wintercheck mit Abhol-Service, sieht der 50-jährige Neuinhaber als Schlüssel zum Erfolg.
Die jährlichen Umsätze liegen „im gut siebenstelligen Euro-Bereich“, wie Slosharek umschreibt. Erst im März hat er einen weiteren Mitarbeiter eingestellt, insgesamt zu acht sieht er das Team auch für neue Herausforderungen gut aufgestellt, um weiterhin kontinuierlich wachsen zu können. Selbst viele Jahre bei den IHK Wirtschaftsjunioren aktiv, liegt ihm dabei am Herzen, möglichst bald auch auszubilden – Zweiradmechatronik Fachrichtung Fahrradtechnik nennt sich der entsprechende Ausbildungsberuf. Auch ein duales Studium der Fachrichtungen Medien- und Marketingmanagement kann er sich aufgrund der steigenden Bedeutung der Themen und seiner Vita gut vorstellen.
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Andreas Becker
Freier Wirtschafts-Journalist für IHK Interaktiv und das Wirtschaftsmagazin Pfalz.
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