
Sicher versorgt?
Es ist höchste Zeit
Bruttowertschöpfung bricht ein
Auch Arbeitsplätze sind in Gefahr: Ein Viertel der Unternehmen in Deutschland plant wegen der gestiegenen Energiepreise, Personal abzubauen. Das ist das Ergebnis einer Ende Oktober veröffentlichten ifo-Studie im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen. Die BASF hat bereits Stellenabbau in Unternehmens-, Service- und Forschungsbereichen angekündigt. 57 Prozent der 1.060 befragten Unternehmen gaben außerdem an, geplante Investitionen zu verschieben. Und 17 Prozent wollen energieintensive Geschäftsfelder ganz aufgeben.
Sofortige Entlastung gefordert
Die IHK Pfalz unterstützt die DIHK-Resolution zum Energieangebot in sämtlichen Punkten. „Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen für Wege durch die Energiekrise schaffen“, so Sarah Sousa, IHK-Pfalz-Energieexpertin. „Sonst kommen immer mehr Unternehmen in die Bredouille. Auch die Pfälzer Wirtschaft braucht konkrete Antworten und Sicherheit für ihre Planung und ihre Investitionen.“ Darüber hinaus kämpft die IHK Pfalz vehement für einen raschen Bürokratieabbau, denn die Genehmigungsprozesse dauerten extrem lange und seien häufig viel zu komplex, so Sousa.
Die IHK Pfalz unterstützt ihre Mitglieder aktiv dabei, bürokratische Hürden zu überwinden. „Wir stellen zum Beispiel Behördenkontakte her oder nehmen strittige Praxisbeispiele mit in die politischen Gremien und beraten im Einzelfall, wo Probleme auftreten könnten“, erläutert Sousa.
Geforderte Sofortmaßnahmen spiegeln Unternehmenswünsche
Auch hierfür sollten gesetzliche Hürden abgebaut werden. Ebenso sollten die Auswirkungen des ab 2023 geltenden Ölembargos so gering wie möglich gehalten werden. Dazu zählen nicht nur die sichere Versorgung mit Kraftstoffen, Heizöl etc., sondern auch die Sicherung von Raffineriestandorten.
Zehn-Punkte-Resolution des DIHK
2. Verfügbare Kernkraftwerke bis zum Ende der Krise weiterbetreiben
3. Preisbremse für die Wirtschaft einführen
4. Strom- und Gaspreisumlagen in den Bundeshaushalt überführen und Zuschuss zu Netzentgelten einführen
5. Strom- und Energiesteuer auf Gas auf europäische Mindestsätze senken
6. Entlastungen bei den CO2- Handelssystemen schaffen
7. Dauerhafte Ersatzversorgung Strom und Gas einführen sowie Liquidität der Energieversorger sichern
8. Absicherungsinstrument im Stromsektor einführen
9. Zusätzliches Gasauktionsmodell einführen
10. Heimische Ressourcen stärker nutzen
Austauschen und netzwerken
Info
Digitale Infoveranstaltung Gas- und Energieversorgung:
🌐 www.ihk.de/pfalz Nummer 5493854
Anmeldung Newsletter:
🌐 www.ihk.de/pfalz Nummer 5573430
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Marion Raschka
Freie Wirtschafts-Journalistin für IHK Interaktiv und das Wirtschaftsmagazin Pfalz.
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