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Speyer – Starke emotionale Faktoren

von | 12.07.2022 | IHK

Positive Standortfaktoren und ein besonderes Flair kennzeichnen die Domstadt laut den dort ansässigen Unternehmen: Gesamtnote 2,6 und damit Spitzen-gruppe. Ein Pfund, mit dem Speyer außerdem wuchern kann, ist die gute Verkehrsanbindung – solange sich Instandsetzungen im Rahmen halten.
Ein starker Konkurrent in der Metropolregion, so das Fazit der aktuellen IHKStandortanalyse zu Speyer. Image, Flair und Lebensqualität beurteilen die befragten Unternehmen durchweg als außergewöhnlich gut. „Die Strahlkraft der Speyerer Innenstadt ist unerreicht und führt im Vergleich der kreisfreien Städte der Pfalz zu Bestwerten bei der Zufriedenheit der Unternehmen“, so Nicole Rabold, Leiterin des IHK-Pfalz-Geschäftsbereichs Infrastruktur und Digitale Wirtschaft. „Die Unternehmen fühlen sich mit Speyer sehr verbunden. Nicht nur die Attraktivität der Stadt, auch Faktoren wie das Freizeitangebot und die Gesundheitsversorgung sind große Pluspunkte.“ Positiv bewertet wurde auch die räumliche Nähe zu Kunden und Zulieferern.
Mangel an Wohnraum und Fläche
Allerdings: Wo es sich gut leben und arbeiten lässt, wird Wohnraum knapp. Wie schon in der Vergangenheit wird der Mangel an verfügbaren Gewerbe-flächen und bezahlbarem Wohnraum als echtes Manko angesehen. Rabold: „Die Verfügbarkeit von Fachkräften wurde für Speyer mit 3,9, einem nicht zufriedenstellenden Wert, beurteilt, sie gehört hier wie auch in anderen Regionen zu den wichtigsten Themen der Wirtschaft.“
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Handicap: lange Sanierungszeiten
Im Vergleich zur 2018er Umfrage ging die Zufriedenheit mit der Anbindung an das Fernstraßennetz, obwohl immer noch hoch, deutlich zurück: von 1,8 (2018) auf 2,3 (2022). Die Gründe: eine aufwendige Brückensanierung und ein unzureichendes Baustellenmanagement (Note 4,1). Die Sanierung der Salierbrücke mit der vielbefahrenen B39 begann Anfang 2019 und endete 2021 nach fast drei Jahren Bauzeit. Für die lokale Wirtschaft stellte diese Baustelle eine immense Belastung dar. Die Bauzeit verlängerte sich um acht Monate, da bei der Sanierung unerwartet Schadstoffe im Altbestand gefunden wurden. Die Stadt stellte einen Shuttle-Bus bereit, um Menschen vom angrenzenden Baden-Württemberg nach Speyer zu holen, und leistete damit einen wichtigen Beitrag, um die Situation zu entspannen.
„Die Salierbrücke ist wieder in Betrieb, wird aber in 25 Jahren ersetzt werden müssen, da sie dann nicht mehr repariert werden kann“, so Rabold. „Hier wie auch in Ludwigshafen zeigt sich, dass die Kommunen alleine diese Probleme nicht lösen können. Alle müssen mit anpacken, auch Länder und Bund.“
Förderung nicht adäquat
Leicht unterdurchschnittlich hat die Speyerer Wirtschaftsförderung abgeschnitten. „Von dieser Seite wünschen sich die Unternehmen mehr Unterstützung“, so die IHK-Pfalz-Expertin. „Auch das Engagement von Verwaltung und Kommunalpolitik hat in Speyer nur die Note 3,6 erhalten.“ Der Wert sei zwar im Vergleich mit den kreisfreien Städten okay, Potenzial allerdings noch ausreichend vorhanden.

Lesen Sie hier die Ergebnisse aller Städte der IHK Standortanalyse 2022:

 

Standortanalyse 2022: Pfälzische Stärken und Schwächen

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Marion Raschka
Marion Raschka

Freie Wirtschafts-Journalistin für IHK Interaktiv und das Wirtschaftsmagazin Pfalz.

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