
Walther-Werke wollen weiterwachsen
Die Walther-Werke in Eisenberg feiern dieses Jahr ihren 125. Geburtstag. Die Firmengeschichte zeichnet seit jeher eines aus: der beständige Anspruch, zu wachsen. Deshalb hat das Unternehmen vergangenes Jahr 50 neue Mitarbeiter eingestellt, vor vier Jahren eine eigene Softwareentwicklung gegründet und investiert seit 15 Jahren in den Bereich E-Mobilität.
Diese Entscheidungen haben sich ausgezahlt: „Im vergangenen Jahr sind wir um 30 Prozent gewachsen“, sagt Geschäftsführer Kai Kalthoff. Doch das Unternehmen hat auch einmal klein angefangen: 1897 begann Ferdinand Walther in seiner hauseigenen Werkstatt in Grimma damit, Türschlösser und Kunstschmiedearbeiten anzufertigen. Schon 1910 stellten in der ersten Fabrik 50 Mitarbeiter erste DIN-Steckvorrichtungen sowie elektrische Klingel- und Gleichstromanlagen her. Und 1930 umfasst das Produktsortiment bereits 6.000 Artikel, darunter Hebel-, Walzen- und Sterndreiecksschalter, Steckvorrichtungen, Verteilerkästen und Schaltanlagen.

Nach dem zweiten Weltkrieg siedelten die Walther-Werke zunächst nach Bad Reichenhall um, das Unternehmen konzentrierte sich vermehrt auf Steckvorrichtungen, Nocken- und Hebelschalter. 1970 gründete das Unternehmen seinen heutigen Stammsitz in Eisenberg in der Pfalz, übernahm im Jahr 2001 die Alfred Bosecker GmbH & Co. KG und erweiterte das Sortiment um Stromverteiler und Trafostationen.
Heute beschäftigen die Walther-Werke weltweit knapp 500 Mitarbeiter, haben 60 internationale Vertriebspartner sowie vier Standorte in Deutschland, darunter ein Tochterunternehmen, und fünf weitere Tochterunternehmen im Ausland. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung, Fertigung sowie den Vertrieb von CEE-Steckvorrichtungen, Steckdosenkombinationen, Industriesteckverbindern, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und Stromverteiler. Der Umsatz im Stammsitz betrug 2021 rund 60 Millionen Euro.

Als große Herausforderung sieht Kalthoff in Zukunft die Digitalisierung und die Energiewende. Seine Mitarbeiter arbeiten an der Digitalisierung der Niederspannungsverteilung und intelligenter Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Auch der erhöhte Energiebedarf, Energiemanagement und Erneuerbare Energien sind große Themen, mit denen sich die Walther-Mitarbeiter auseinandersetzen.
Um diese Themen noch besser angehen zu können, hat Kalthoff eine Vision: Er hofft diese Aufgaben, gemeinsam mit weiteren mittelständischen Unternehmen zu meistern. „Dann könnte man in einem innovativen Netzwerk Erfahrungen in der Branche austauschen und sich als Partner gegenseitig helfen“, sagt er.
Für das Jubiläumsjahr 2022 ist, sofern es die Corona-Pandemie zulässt, ein Tag der offenen Tür geplant. Außerdem möchte das Unternehmen im Oktober auf der Light + Building, der Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik, viele neue Produkte vorstellen.
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Corina Busalt
Freie Wirtschafts-Journalistin für IHK Interaktiv und das Wirtschaftsmagazin Pfalz.
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