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Wie klingt der Kicker?

von | 02.02.2023 | Arbeitswelten

Sich mit seinem digitalen Endgerät zu unterhalten, ist nicht erst seit Alexa und Siri möglich. Conversational Computing, heißt das dann im Fachjargon. Eine Lauterer Agentur hat jetzt mit lecta ein Produkt entwickelt, das auch die semantische Logik integriert – und so die Printausgabe des Fachmagazins „kicker“ in eine Art Hörbuch verwandelt.

Trotzdem müssen die Macher zuweilen auch der Künstlichen Intelligenz (KI) noch die richtige Aussprache beibringen. Die Lösung klingt simpel: Texte wie redaktionelle Inhalte aber auch Produktbeschreibungen sollen in Audio-Files umgewandelt werden. Die erstellten Inhalte können entweder direkt über einen anpassbaren Web-Player oder über die Verwendung einer Programmierschnittstelle in Webseiten oder andere digitale Produkte integriert werden. Inklusive vorgeschaltetem Werbespot. Im Fall „kicker“ sind das in der Regel Beiträge über Sportereignisse, denen aber in ein paar seltenen Fällen die sprachliche Präzision fehlt. So mussten die Programmierer nachjustieren als sie merkten, dass KI nicht zwangsläufig den Londoner Vorort Wembley kennt und deshalb immer von „Wemblei“ sprach. Und natürlich kann man auch den Golf-Star Woods als Tiger bezeichnen, der korrekte Vorname jedoch wird „Taiger“ ausgesprochen.

Thomas_Scherschel_

Einer der drei Gründer von thinking Apps: Thomas Scherschel

Thomas Scherschel, einer von drei Gründern des Unternehmens thinking apps in Kaiserslautern, kann über die minimalen Sprachfehler des Systems längst schmunzeln. Einmal korrigiert, sind die Eigennamen oder Fachbegriffe in einem Lexikon hinterlegt. Auswählen lassen sich dafür verschiedenste Stimmen, „dabei klingt Erika älter als Katja“, wie Scherschel verrät. Ganz zu schweigen vom männlichen Pendant Kurt. Die Artikel werden in einer zentralen Administrations-Oberfläche verwaltet, die Integration des Players verfügt über eine Auswahl an Farb- und Gestaltungsmöglichkeiten. Rund 3.000 Print-Artikel des „kicker“ werden monatlich in Audio-Dateien umgewandelt. Längst sind die Lauterer Agentur und der Olympia Verlag in Nürnberg, der den „kicker“ herausgibt, strategische Partner.

An der Optimierung wird ständig weitergearbeitet. „Ziel ist es, das Produkt lecta zu einem Werkzeugkasten auszubauen, welcher die unterschiedlichen Komponenten kombiniert nutzbar macht“, beschreibt Scherschel die Ziele, zu denen die Fertigstellung eines Audio-Mixer Service gehört, welcher unter Verwendung der text-to-speech-Funktion personalisierte Audios produzieren kann. Dabei soll eine KI-basierte Zusammenfassungsfunktion für redaktionelle Inhalte verwendet werden.

Die Firma thinking apps, die sich am Conversational Computing/Semantic AI ausrichtet, wurde neben Scherschel von den Partnern Steffen Schlimmer und Stephan Kurpjuweit gegründet. Alle drei bekennende Pfälzer. Und Fußballfans. Dazu hätte es den „kicker“ eigentlich gar nicht gebraucht. Denn neben der beruflichen Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin teilen die Inhaber auch privat die Begeisterung für den Fußball. Spiele des 1. FC Kaiserslautern verfolgen die drei übrigens zumeist im Stadion. Ganz analog also.

Um einen Mehrwert für User geht es auch bei anderen Projekten des 2017 gegründeten Unternehmens. Eine App im Auftrag der Pfalzwein-Werbung „verwaltet“ nicht nur sämtliche Weinfest-Termine, sondern hält darüber hinaus auch jede Menge Informationen über die Region und den Wein parat. Scherschel kann sich durchaus vorstellen, eine solche App auch für Weihnachtsmärkte zu entwickeln. Die Technik hilft auch bei einem Terminvereinbarungs-Chatbot für Dienstleister und kleine Unternehmen, einem weiteren Produkt von thinking apps. So können Termine beim Arzt oder Friseur beispielsweise über WhatsApp gebucht werden. Die Zeit im Wartezimmer lässt sich dann bequem mit den aktuellen Audio-Beiträgen des „kicker“ überbrücken.

Weitere Informationen:

 

www.thinking-apps.com
www.lecta.io

 

 

Fotos: Firmenfotos

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Dirk Leibfried
Dirk Leibfried

Freier Wirtschafts-Journalist für IHK Interaktiv und das Wirtschaftsmagazin Pfalz.

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